Der Hochbehälter Recke versorgt die Gemeinden Recke und Mettingen sowie den Ibbenbürener Stadtteil Dickenberg mit Trinkwasser. Jetzt wurde auf dem Dach des Behälters ein PV-Anlage installiert, die die Eigenversorgung der Anlage zumindest tagsüber sicherstellen kann – sogar im Winter. Im Sommer werden Stromüberhänge dem öffentlichen Stromnetz zugeführt. Wir haben uns entschieden, die Dachflächen für die Stromerzeugung maximal auszunutzen. Der überschüssige Strom soll zukünftig durch das öffentliche Netz an andere Standorte des WTL wie z.B. die Hauptverbraucher Wasserwerk Brochterbeck oder das neue Wasserwerk Dörenthe geleitet werden. Die Wassergewinnung und -verteilung ist energieintensiv. Starke Pumpen fördern und transportieren gewaltige Wasserströme und benötigen ständig viel Energie. Der WTL treibt deshalb die Gewinnung von regenerativer Energie auf eigenen Flächen und Anlagen immer weiter voran, um unabhängiger vom volatilen Energiemarkt zu werden und Trinkwasser klimafreundlicher zu machen. Direkt am verbandseigenen Standort in Laggenbeck werden weitere Anlagen geplant und teilweise schon umgesetzt. Eine zusätzliche PV-Dachanlage ist bereits beauftragt und die elektrische Hauptverteilung wird für weitere Anlagen auf den vorhandenen Dachflächen vorbereitet. Insgesamt sind hier Dachflächen für PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 450 kWp vorhanden. Weitere Projekte zur Stromgewinnung auf den Flächen des Wasserwerkes Brochterbeck und vor allem beim Neubau des Wasserwerkes Dörenthe sind bereits in Planung.
Ergänzend zu den PV-Projekten verbessert der WTL in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess durch regelmäßige Maßnahmen die Gesamtenergieeffizienz. Ziel ist es, den spezifischen Verbrauch zur Förderung eines m³ Wassers auf ein Minimum zu senken. Durch den Betrieb eines firmeneigenen Energiemanagementsystems, welches nach einer Einführungsphase im Jahre 2015 erfolgreich zertifiziert wurde, konnte der spezifische Verbrauch je gefördertem m³ Wasser bereits um 80 Wh/m³ gesenkt werden. Multipliziert man diesen Wert mit der Jahresförderung von ca. 9 Mio. m³ pro Jahr ergibt sich für das Jahr 2023 eine Einsparung von 720.000 kWh oder ca. 312 Tonnen CO2 pro Jahr.
Beispielhaft für eine Maßnahme im Energiemanagement ist der selektive Austausch von insgesamt 4 Reinwasserpumpen im Wasserwerk Brochterbeck, die für die Verteilung des Trinkwassers verantwortlich sind. Die neuen Pumpen sind jeweils mit einem Hocheffizienz-Motor inkl. Frequenzumrichter ausgestattet worden. Die Kombination aus Motor, Frequenzumrichter und Pumpe nach neustem Stand der Technik bringt nach vollständiger Umsetzung einen jährlichen Minderverbrauch von ca. 450.000 kWh mit sich. Entsprechend kurz ist die Amortisationszeit der Pumpen mit ca. 2-3 Jahren.